Rollenbeschreibung: Was charakterisiert die Rolle des Logopäden als Professional?

Der Logopäde als Professional entwickelt und aktualisiert ständig und planmäßig die eigene Fachkompetenz. Auch handelt er evidenzbasiert und trägt zu einer effektiven und effizienten logopädischen Betreuung und Dienstleistung sowie deren Untermauerung bei. Er leistet einen Beitrag zur Profilierung und Professionalisierung des Berufsstandes, wobei er den Normen und Werten des Berufs (wie im Berufskodex der Logopäden beschrieben) und den aktuellen sozialen und beruflichen Richtlinien und Methoden entsprechend handelt. Der Logopäde entwickelt sein Fachwissen durch die Lektüre von Fachliteratur, das Absolvieren von Schulungen und Weiterbildungen, den Besuch von Kursen, Workshops, Kongressen oder Symposien. Dazu gehören auch Fallbesprechungen, Intervision oder interkollegiale Bewertungen. Als Mitglied eines Teams oder als Einzelperson trägt der Logopäde zur Sicherheit des Klienten und seines Systems bei, indem Strategien zur Förderung der Sicherheit verfolgt werden. Der Logopäde kann die Stellung des Berufes im Vergleich zu anderen Berufen bestimmen.

Kernhandlungen

1.      Ethisch verantwortungsbewusst handeln;

2.      Evidenzbasiert handeln;

3.      Über das eigene berufsmäßige Handeln reflektieren;

4.      Die Qualität des eigenen Handelns verantworten und verbessern;

5.      Die eigene Fachkompetenz evaluieren;

Kompetenzniveaus

Niveau 1: Anfängerniveau (beginnend)
Der Logopädie-Student gibt, erhält und verarbeitet Feedback unter der Begleitung eines Dozenten. Der Logopädie-Student ist sich der eigenen Entwicklung bewusst und übernimmt dafür Eigenverantwortung. Der Logopädie-Student erkennt ethische Dilemmas anhand einer Kasuistik.

Niveau 2: Übungsniveau (geübt)
Der Logopädie-Student reflektiert in Eigeninitiative über das persönliche Vorgehen und stellt einen Entwicklungsplan für das berufliche Verhalten auf. Der Logopädie-Student erkennt ethische Dilemmas in einer Simulation und vertritt darin einen begründeten Standpunkt. Der Logopädie-Student entwickelt eine Meinung über die Bedeutung des Berufes für den Klienten und die Gesellschaft.

Niveau 3: Starterniveau (startfähig)
Der Logopäde prüft in einer realistischen Berufssituation selbstständig das eigene berufliche Handeln und passt dies aufgrund von Feedback an. Der Logopäde handelt evidenzbasiert, indem er eigenständig Entscheidungen trifft und sich dabei auf das eigene Fachwissen stützt und die Werte und Präferenzen des Klienten, Kunden oder Auftraggebers berücksichtigt. Der Logopäde rechtfertigt Entscheidungen hinsichtlich ihrer Effizienz und Effektivität sowie der diesbezüglich am besten verfügbaren Beweise. Der Logopäde analysiert ethische Dilemmas in der Berufspraxis und trifft auf einer Abwägungsgrundlage zwischen Bedenken und Möglichkeiten eine fundierte Entscheidung. Der Logopäde vertritt eine Position über die Bedeutung des Berufes für den Klienten und die Gesellschaft. Der Logopäde praktiziert lebenslanges Lernen (lifelong learning) durch formelle und informelle Lernaktivitäten.

Beispiele für Berufsaktivitäten

  • Auf der Grundlage ethischer Regeln und Verhaltensregeln gemäß dem Berufskodex Rechenschaft ablegen;
  • Über das eigene berufsmäßige Vorgehen reflektieren, indem sorgfältig professionell sowohl über inhaltliche, prozessmäßige als auch moralische Entscheidungen argumentiert wird;
  • Über das professionelle Vorgehen Rechenschaft ablegen;
  • Persönliche Entwicklungsziele thematisieren, um Feedback bitten und das Feedback verwenden;
  • Die eigenen Fachkenntnisse durch die Teilnahme an Workshops, Symposien, Schulungen, Kursen, Weiterbildungen, Supervision, interkollegialen Bewertungen und Intervision aktualisieren und weiterentwickeln.